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Kannst du dich erinnern, als du das erste Mal in einem Rezept darüber gestolpert bist, dass du Zwiebeln karamellisieren sollst? Oder glasig dünsten? Und du nicht wusstest, was du tun sollst, das Buch zugeschlagen hast und Essen bestellt hast, anstatt zu kochen? Das ändern wir jetzt. 

Zwiebeln karamellisieren ist einfach – du brauchst nur etwas Geduld. Ich zeige dir den normalen Weg, Abwandlungen und wie es ein bisschen schneller geht. Außerdem erkläre ich dir die unterschiedlichen Zwiebeln und wofür sich diese eignen. 

Zwiebeln karamellisieren

  1. Zwiebeln schälen und in dünne Ringe schneiden. Tipp: Je dünner die Ringe, umso schneller geht es. Wenn du Schwierigkeiten hast, Ringe zu schneiden, halbiere die Zwiebel und schneide halbe Ringe, das macht im Endeffekt keinen Unterschied. 
  2. Erhitze in einer beschichteten Pfanne etwas Butter oder Pflanzenöl. Der Boden der Pfanne sollte leicht bedeckt sein mit Öl.
  3. Gib die Zwiebeln in die Pfanne und brate sie bei mittlerer Flamme. Rühre öfter um und wenn du merkst, dass die Zwiebeln langsam weich werden, gib etwas Salz hinzu. 
  4. Brate die Zwiebeln für 15 bis 20 Minuten unter gelegentlichem Rühren bei kleiner bis mittlerer Flamme. Pass auf, dass die Zwiebeln nicht anbrennen dabei. Je länger du die Zwiebeln in dem Fett brätst, umso süßer werden sie. Tipp: Wenn die Zwiebeln kleben bleiben, gib 1 oder 2 EL Wasser oder auch Brühe hinzu, damit sie sich wieder lösen. Die Flüssigkeit verdampft beim weiteren Braten wieder. 
  5. Wenn die Zwiebeln fertig sind, haben sie – je nach Rezept – eine leicht goldene bis braune Farbe. 

Der ganze Prozess dauert durchaus bis zu einer Stunde. Das kann recht lange sein, wenn man Hunger hat und eigentlich nur einen Burger mit Zwiebeln haben wollte. Etwas schneller geht es, wenn man braunen Zucker benutzt. Der Anfang ist gleich und nachdem die Zwiebeln anfangen weich zu werden, gibt man etwas braunen Zucker dazu. Anschließend sollte man die Zwiebeln gut verrühren, der Zucker wird sich lösen und dabei karamellisieren. So muss man nicht warten, bis der Zucker aus der Zwiebel austritt. 

Ein weiterer Trick, um alles zu beschleunigen, ist Natron. Sobald du die Zwiebeln in die Pfanne gibst, kannst du ¼ TL Natron auf 450 g Zwiebeln geben und alles mischen. Das Natron hebt den pH-Wert und die Zwiebeln werden schneller braun. 

Eine Abwandlung, die man machen kann, ist Bier oder Apfelwein dazuzugeben. Sobald die Zwiebeln leicht golden sind, gibt man die Flüssigkeit dazu, verrührt es mit den Zwiebeln und lässt die Flüssigkeit anschließend einkochen. Mit Bier werden die Zwiebeln würziger und passen sehr gut zu Braten oder Würstchen, mit Apfelwein werden die Zwiebeln süßer und passen gut auf einen Barbecue Burger, auf Sandwiches oder in Salaten. 

Du kannst auch verschiedene Kräuter wie Thymian oder Rosmarin dazugeben, um deinen Zwiebeln das gewisse Etwas zu geben. 

Wenn deine Zwiebeln fertig sind, kannst du sie für Burger und Dips nutzen, in Brotteig kneten oder auch eine Grundsauce damit verfeinern. Sie sind am Ende eine neue Zutat für deine Gerichte und wenn du es ein paar Mal gemacht hast, wird es dir immer einfacher fallen. 

Jetzt aber zu der spannenden Frage: Welche Zwiebel sollte ich denn nehmen? 

Die verschiedenen Zwiebeln

Rote Zwiebel, Schalotte, Gemüsezwiebel, gelbe Zwiebel – welche ist die Richtige? 

Generell gesagt: ja. Du kannst jede Zwiebel karamellisieren und alle haben einen anderen Geschmack. 

Die Gemüsezwiebel ist golden-gelb von außen und so groß wie eine Faust. Sie ist mild und süßlich im Geschmack. Es ist der Allrounder in der Küche und karamellisiert passt sie zu Burger, Fleisch, Salat – eigentlich allem.

Die Speisezwiebel ist auch golden-gelblich, aber bedeutend kleiner. Diese Zwiebel ist am gängigsten in Deutschland und kann recht scharf sein. Der Geschmack ist auch karamellisiert noch sehr dominant. 

Die rote Zwiebel ist süßlich, mild und eignet sich deswegen sehr gut zum rohen Verzehr. Karamellisiert ist sie sehr zu empfehlen für Chutneys, Marinaden oder auch in Kombination mit geräucherten Lebensmitteln. 

Die weiße Zwiebel findet man in Deutschland nicht so oft, aber in Südeuropa ist sie ein Klassiker. Sie haben einen sehr feinen und milden Geschmack. 

Schalotten haben ähnlich wie die weiße Zwiebel ein feines und mildes Aroma und werden deswegen öfter in der gehobenen Küche verwendet. 

Silberzwiebeln und Perlzwiebeln sind sehr klein und werden eher geschmort oder eingelegt. Man kann sie auch karamellisieren, es ist aber eine große Ausnahme.