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Wer an selbst eingekochte Lebensmittel denkt, denkt an seine Oma, die aus dem dunklen Keller oder einem Vorratsraum ein staubiges Glas mit Pfirsichen oder sonstigem hervorholt und es dir als das Beste der Welt verkaufen will. 

Momentan sind solche Techniken jedoch wieder sehr gefragt. Lebensmittel werden teurer und viele nutzen ihren Garten oder Balkon, um Obst und Gemüse anzubauen. Viele nutzen auch gerettete Lebensmittel, um einen kleinen Vorrat anzulegen und etwas Geld zu sparen. 

Warum machen wir das? 

Warum solltest du überhaupt dein Gemüse einkochen? Es gibt immer frisches Gemüse im Supermarkt und auch eingelegte Sachen wie Gewürzgurken oder eingelegte Kirschen gibt es einfach so zu kaufen. 

Das stimmt zwar, aber es gibt trotzdem viele Gründe, warum du dich damit auskennen solltest. Der wichtigste Grund ist wohl, dass du die Kontrolle über die Zutaten hast und sämtliche Konservierungsstoffe umgehen kannst. Besonders wenn du einen eigenen Garten hast und dein Obst und Gemüse selbst anbaust, wirst du darauf nicht verzichten wollen. Dabei kannst du dein Gemüse nach deinem Geschmack einlegen und bist nicht auf das Angebot im Supermarkt angewiesen. Du kannst zum Beispiel experimentieren und Aal mit Zimt einkochen. Ich glaube jedoch nicht, dass das eine gute Idee ist.

Du kannst aber auch viel Gutes tun, indem du deine Sachen einkochst. Du kannst aktiv etwas gegen Lebensmittelverschwendung machen oder auch Geld sparen, wenn du Obst und Gemüse günstig bekommst und es so haltbar machst. Dabei baust du einen kleinen Vorrat auf, denn eingemachte Lebensmittel lassen sich sehr gut ohne Kühlschrank lagern.  

Was brauchen wir dafür? 

Hol dir Stift und Zettel, das könnte lang werden. Wir brauchen: 

Gläser mit Deckel

Einen großen Topf 

Das war’s schon? Kann dann ja jeder machen, oder? 

Bei den Gläsern gibt es eine große Auswahl. Du kannst Gläser mit Schraubverschluss nehmen oder auch Weckgläser. Die haben meist einen Gummiring und Metalklemmen, damit sie dicht verschlossen werden. Es gibt wirklich keine große Einstiegshürde und du kannst sofort beginnen. Wenn du es fancy haben willst, kannst du auch einen Einkochautomat nutzen, wobei du die Temperatur und all das ganz exakt einstellen kannst, aber es ist absolut kein Muss. 

Wie funktioniert es? 

Generell gibt es 2 Methoden – einmal für extrem lange Haltbarkeit und einmal für die meisten Nährstoffe. Wir fangen mit der langen Haltbarkeit an. 

Die Gläser werden für eine längere Zeit (10 bis 15 Minuten reichen schon aus) auf über 100°C erhitzt. Dadurch werden die Gläser sterilisiert und alle Mikroorganismen werden abgetötet, die die Lebensmittel verderben lassen könnten. Anschließend füllst du deine rohen oder auch vorgekochten Lebensmittel in die Gläser, füllst es bis 1 cm unter dem Rand mit Flüssigkeit auf und verschließt das Glas. Danach stellst du die Gläser in einen Topf, füllst den Topf zu ¾ mit Wasser und kochst es. Die Dauer hängt vom Inhalt ab. Früchte sind nach ca. 20 Minuten fertig und Gerichte mit Fleisch sollten bis zu 120 Minuten kochen. 

Zusammengefasst: 

  • Gläser 15 Minuten lang auf über 100°C erhitzen
  • Lebensmittel einfüllen 
  • Glas verschließen 
  • Im Topf pasteurisieren bei über 100°C 

Diese Methode hat den Vorteil, dass die Sachen beinahe ewig haltbar sind, allerdings gehen dabei auch Vitamine und einige andere Nährstoffe teilweise oder ganz verloren. 

Die zweite Methode eignet sich am besten für frisches Obst, Gemüse und fertig gekochte Gerichte, wie Suppen. Es hält sich mehrere Monate bis zu 2 Jahren und behält dabei die Vitamine und Nährstoffe. Du füllst dabei die Lebensmittel in saubere Gläser, verschließt sie und kochst sie bei 60 bis 90°C für ungefähr 20 Minuten. Im Glas entsteht ein Unterdruck und die Bakterien werden durch das Pasteurisieren abgetötet. 

Zusammengefasst: 

  • Gläser reinigen 
  • Lebensmittel einfüllen
  • Glas verschließen 
  • Im Topf pasteurisieren bei 60 bis 90°C 

Wenn du so vorgehst, kannst du die Vitamine und Nährstoffe bewahren, aber es hält sich nur für Monate oder wenige Jahre. Für Fleisch, Fisch und generell proteinreiche Speisen ist diese Methode nicht geeignet. 

Darauf solltest du achten 

Wenn du deine Sachen einkochst, solltest du immer saubere Gläser und Töpfe nutzen. Das Schlimmste, was passieren kann ist, dass Keime im Glas sind oder das Glas kein Vakuum bildet. Von daher: 

  • Die Gläser mit kochendem Wasser ausspülen und so keimfrei machen. 
  • Darauf achten, dass sich der Schraubverschluss nach innen einwölbt und das Glas ein Vakuum gebildet hat. 

Das solltest du mal ausprobieren

Theorie klingt immer langweilig – deswegen gibt es jetzt ein paar Sachen, die du einkochen kannst. Natürlich kannst du so ziemlich jede Suppe, Gulasch, Ragout und auch Marmeladen einkochen, aber da gibt es noch einiges mehr. 

Zacusca – rumänischer Aufstrich

  • Du brauchst: 
  • 12 Auberginen
  • 12 grüne Paprika 
  • 12 rote Paprika 
  • 1 kg Zwiebeln 
  • 1 L Sonnenblumenöl
  • 1 Tube Tomatenmark 
  • 7 Blätter Lorbeer
  • Salz, Pfeffer, Knoblauch

Auberginen und Paprika waschen, halbieren und im Backofen mit der Haut nach oben für 12 bis 15 Minuten grillen. Die Haut abziehen und die Paprika zusätzlich entkernen. Aubergine und Paprika zusammen pürieren. 

Die Zwiebeln schälen, fein hacken und mit dem Öl in einem großen Topf glasig dünsten. 

Das Tomatenmark dazugeben und gut verrühren. 

Das Gemüsepüree hinzugeben, gut verrühren und aufkochen lassen. 

Lorbeer dazugeben und für ungefähr 2 Stunden bei kleiner Flamme köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist. 

Den Aufstrich nach eigenem Geschmack mit Salz, Pfeffer und Knoblauch abschmecken.

Anschließend den Aufstrich in Gläser füllen und einkochen.